28.12.1889, Frickhofen – 24.12.1955, Los Alamos, USA
Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) 1926 – 1933
Unter der Leitung Alois Schardts, der die Marne-Schlacht von 1914 traumatisiert überlebt hatte, wurde die Sammlung moderner Kunst des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) von 1926 bis 1933 erheblich erweitert. Auch noch während des Hitler-Regimes verteidigte er das Schaffen der Maler Lyonel Feininger und Franz Marc öffentlich und versuchte er, die modernen Kunstströmungen in den politischen Diskurs der 1930er Jahre zu integrieren. Daran scheiterte er. 1939 emigrierte er in die USA.
Er erwarb unter anderen die Gemälde Die Auswanderer (1916/17) von Oskar Kokoschka, Tierschicksale (1913) von Franz Marc und das acht Aquarelle von Wassily Kandinsky, darunter das bis heute in der Sammlung befindliche Blatt Konzentriertes (1916). Außerdem vergab er 1929 an Lyonel Feininger den Auftrag , eine Serie von Stadtbildern Halles zu gestalten, von denen sich heute wieder drei im Museumsbestand befinden.
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1911 – 1914 | Studium der Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte und Archäologie in Marburg, München und Würzburg |
1914 – 1916 | Beteiligung am Ersten Weltkrieg |
1917 | Promotion an der Universität Würzburg |
1918 – 1920 | wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ägyptischen Abteilung der Staatlichen Museen und am Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin |
1919 | Beginn der Freundschaft mit dem Maler Lyonel Feininger
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1920 – 1924 | Assistent von Ludwig Justi und Mitarbeiter an der Berliner Nationalgalerie |
1924 – 1926 | Leitung der Bildungsanstalt in Hellerau bei Dresden |
Sommer 1926 | Berufung zum Direktor des Städtischen Museums für Kunst und Kunstgewerbe in Halle (Saale), des heutigen Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) |
1929 | Auftrag zur Serie der Halle-Bilder an Lyonel Feininger |
1930 | Honorarprofessor für Museumskunde und Kunstgeschichte an der Universität Halle |
1932 – 1933 | Vorlesungen an der Universität Halle über moderne Kunst, u. a. zum Thema Wesensmerkmale zur deutschen bildenden Kunst |
01.07. – 21.11.1933 | kommissarischer Leiter der Berliner Nationalgalerie |
1936 | Erscheinen der Franz-Marc-Monografie im Berliner Rembrandt-Verlag Verhaftung nach Eröffnungsrede zu einer Franz-Marc-Gedächtnisausstellung |
1939 | Emigration in die USA |
1944 | Publikation eines Aufsatzes über Lyonel Feininger |
ab 1946 | Leiter der Kunstabteilung der Olive Hill Foundation in Los Angeles Lehrtätigkeit an der University of Southern California, Los Angeles |
Werkbeispiele: