18.02.1889, Berlin – 13.11.1981, Burgbrohl (Eifel)
Leiter der Bildhauerwerkstatt 1925 – 1933 und Direktor der Burg Giebichenstein 1927 – 1933
Nach der Schließung des Bauhauses in Weimar wechselte Gerhard Marcks im September 1925 an die Burg Giebichenstein in Halle (Saale). Er bezog einen Gebäudeflügel des Gutes Gimritz auf der Peißnitz-Insel, wo ihm ein großes Atelier als ideale Arbeitsgrundlage für großformatige Arbeiten in Stein zur Verfügung stand. Aus dieser Zeit stammen auch die von ihm geschaffenen Brückentiere (1927/28) für die von Paul Thiersch entworfene Kröllwitzer Brücke. Eine mehrmonatige Griechenlandreise (März bis Mai 1928) gab den Anstoß zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit archaischer Plastik, deren Formensprache in Werken wie der unterlebensgroßen Zauberin Alcina (1934, Zement, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)) zu finden ist. Für Marcks bildeten die Natur, die Tradition und das Handwerk die Grundlagen jeglicher Kunst – ein dem Bauhaus entgegengesetztes Prinzip, welches er nach seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten im Sommer 1934 in einem Entwurf zur Reform der Kunsthochschulen schriftlich zusammenfasste.
1907 | Bekanntschaft mit Richard Scheibe, Georg Kolbe und Walter Gropius in Berlin Letzterer beruft ihn im April 1919 an das Bauhaus in Weimar |
1907 – 1912 | Werkstattgemeinschaft mit Richard Scheibe |
1914 | Heirat mit Maria Schmidtlein |
1914 – 1916 | Kriegsdienst |
1918 | Lehrtätigkeit an der Berliner Kunstgewerbeschule, Terrakotten und Keramiken mit Farbglasur |
1920 – 1924 | Leitung der Töpferwerkstatt des Bauhauses Weimar in Dornburg (Saale), Holzskulpturen und, angeregt durch Lyonel Feininger, Holzschnitte |
1925 | Professur an der Burg Giebichenstein, Arbeiten in Stein und Bronze |
1926 | zweiwöchige Reise nach Paris: Treffen mit Charles Crodel, Auseinandersetzung mit Werken von Auguste Rodin, Besuch des Louvre, Besuch von Henri Matisse’ Atelier |
1928 | Entwurf des Burgzeichens (zwischen 1930 und den 1950er Jahren als Musterschutz und Gütezeichen in Gebrauch) Mitarbeit am Flughafenprojekt Halle-Leipzig: Muschelkalkrelief Ikarus (Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) |
1928 – 1933 | Direktor der Burg Giebichenstein |
1931 | Bekanntschaft mit Trude Jalowetz-Elsesser, seinem bevorzugten Modell |
Juli 1933 | Enthebung seines Amtes und offizielle Entlassung zum 30. September durch die Nationalsozialisten |
1934 | Studienaufenthalt in Pütten (Niederlande) bei dem aus Halle geflüchteten Ehepaar Friedlaender-Wildenhain |
1935 | zwischen Januar und März Studienaufenthalt in der Villa Massimo in Rom |
1937 | Einzug in das von Paul Lindner entworfenen Wohn- und Atelierhauses in Berlin-Nikolassee (1943 bei einem Bombenangriff zerstört) |
1946 – 1950 | Leitung der Bildhauerklasse der Landeskunstschule Hamburg |
ab 1950 | freischaffend in Köln tätig |
1952 | Orden Pour le mérite |
1963 | Reise nach Mexiko: Auseinandersetzung mit der Kultur der Maya |
1975 | Bronze-Portal für das Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg |