09.12.1889, Hamburg – 25.08.1970, Halle (Saale)
Leiter der Bildhauerwerkstatt der Burg Giebichenstein 1916 – 1959
Die breite Palette seines Schaffens erstreckt sich zwischen freier und baugebundener Plastik (z. B. Figuren am halleschen Ratshof), Design (Keramikarbeiten, Öfen), Goldschmiedearbeiten (Medaillen) und der Annäherung an die Volkskunst (expressive Handpuppen und Marionetten). Damit begründete und prägte er die sogenannte hallesche Bildhauerschule.
Trotz seines Beitritts zur NSDAP blieb der Künstler von der Entnazifizierung unberührt und durfte auch nach 1945 weiter an der Burg Giebichenstein lehren. 1970, im Jahre seines Todes, wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste der DDR ernannt. In seinem Testament verfügte er die Stiftung des Gustav-Weidanz-Preises, welcher seit 1975 vergeben wird, das nächste Mal im Jahr 2017. Sein künstlerischer Nachlass befindet sich im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale).
1905 – 1908 | Ausbildung als Ziseleur und Metallbildhauer in Hamburg |
1908 – 1910 | Studium an der Kunstgewerbeschule in Hamburg bei Richard Luksch |
1910 – 1911 | Studienreise durch Deutschland und die Niederlande Mitarbeit an bauplastischen Projekten unter Franz Metzner, Ignatius Taschner und John Martens in Berlin |
1911 – 1916 | Unterricht am Kunstgewerbemuseum in Berlin bei Joseph Wackerle Befreiung vom Militärdienst |
01.10.1916 | Leitung der neu gegründeten Fachklasse für Plastik in Stein, Holz und Metall an der damaligen Handwerkerschule in Halle und späteren Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein Erwerb erster Arbeiten von Weidanz durch Max Sauerlandt und später Paul Thiersch für das Städtische Museum für Kunst und Kunstgewerbe, das heutige Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) |
1917 | erste private und öffentliche Aufträge |
1918 | erste Handpuppen und Marionetten |
1920 | Einrichtung einer Keramikwerkstatt |
1924 | Trinkbrunnen für das Solbad Wittekind in Halle (Saale) |
1928 – 1929 | Entwurf und Bau eines Wohnhauses mit Atelier in der Schwuchtstrasse 14 in Halle-Kröllwitz |
1930 | Montage der Skulpturen am Ratshof (heute durch Kopien von Johannes Baumgärtner ersetzt) |
1932 | Kreation einer Medaille für den Ehrenpreis der Stadt Halle (Saale) |
01.04.1933 | Eintritt in die NSDAP Mitglied des Kampfbundes für Deutsche Kultur |
1935 | Gedenktafel für das Geburtshaus von Georg Friedrich Händel Kreation der Händel-Medaille der Stadt Halle (Saale) |
25.05.1939 | Einweihung des Gänsebrunnens in Halle-Kröllwitz |
1942 | Wiedereröffnung der seit 1933 geschlossenen Bildhauerwerkstatt der Burg Giebichenstein |
1959 | Beendigung der Lehrtätigkeit |
1963 | Erwerb der Keramikarbeiten Tänzerin II, Männlicher Torso und Weiblicher Torso durch die Staatliche Galerie Moritzburg, heute: Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) |
1964 | Aufstellung der Schwimmerinnen im Sportforum in Berlin-Hohenschönhausen |
1969 | Verdienstmedaille der DDR umfangreiche Personalausstellung in der Staatlichen Galerie Moritzburg, heute: Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) |
25.03.1970 | Ernennung zum Mitglied der Akademie der Künste der DDR Entwurf einer Schrifttafel für das Kurt-Wabbel-Stadion in Halle (Saale) |